Ein Akita Welpe zieht ein
Der Welpe wird in der neuen Umgebung alles mit seiner Neugierde erkunden, dabei wird vielleicht auch die Zimmerpflanzenerde gefressen, den Teppich angenagt oder die Möbel als Spielplatz benutzt. Damit man nicht die ganze Zeit als Spassbremse dem Welpen nachlaufen muss und ständig gezwungen wird ihn zu korrigieren, gestaltet man am besten die Umgebung möglichst Welpen sicher. Das oberste Gebot ist die Bindung aufzubauen und dies gelingt leider nicht gut, wenn man viele Verbote aufstellt und den Welpen dauernd tadeln muss. Besser ist es den Welpen für korrektes Verhalten zu belohnen, damit er dieses gewünschte Verhalten immer mehr zeigt. Oder man zeigt ihm ein Alternativverhalten welches er anstelle der ungewünschten Tätigkeit machen soll.
Auf keinen Fall sollte der Welpe sich selbst überlassen werden, grenzenlos alles machen dürfen und später wenn er nicht mehr der süsse kleine Fratz ist, für seine Taten beschimpft werden. Also schon frühzeitig voraus denken.
Die erste Nacht
Für den Welpen muss es ganz schön schlimm sein, von seiner Mutter und Geschwister getrennt zu werden und dazu noch in einer fremden Umgebung. Am besten richtet man den Liegeplatz für den Kleinen in einer grossen Box neben dem eigenen Bett ein. Man kann die eine Hälfte weich polstern und die andere Hälfte blank belassen, so kann der Welpe selbst wählen welche Temperatur ihm gerade lieber ist. Eventuell gibt man noch einen gebrauchten Laken oder ein Spielzeug mit dem Duft seiner Mutter hinzu. Wenn er sich plötzlich verlassen vorkommt, kann man die Hand zu ihm hinunter strecken. Bei dieser Nähe wird man auch wach, wenn er unruhig wird und eventuell raus muss. Später kann man immer noch die Entfernung zwischen Liegeplatz und Bett nach und nach erweitern. Aber man sollte nie vergessen, Hunde sind Rudeltiere und wir sind seine neue Familie.
Stubenrein
Am Anfang muss der Welpe tagsüber ca. alle zwei Stunden raus, sicher nach jeder Fütterung und nach dem Aufwachen. Man weckt ihn aber nicht, falls er länger als zwei Stunden schläft. Meistens merkt man es wenn der Kleine unruhig herumläuft oder sogar Kreise dreht. In der Nacht hört man es, wenn er in seiner grossen Boxe (die er zuvor schon positiv mit Futter kennen gelernt und als Höhle akzeptiert hat) unruhig wird, dann man kann ihn herausheben und direkt zu dem Löseplatz tragen. Von Welpen zu Welpen ist es unterschiedlich, wann er stubenrein ist, der eine schon mit sechs Wochen, der andere erst mit fünf Monaten. Von Natur aus wird er weiche Plätze bevorzugen und zur nächsten Wiese eilen oder eben auf den Teppich! Loben, wenn er es am gewünschten Ort erledigt hat. Auf gar keinen Fall die Schnauze in sein Pipi drücken, wie früher oft dummerweise als Strafe vollzogen wurde, es könnte dann zu einem gestörten Verhältnis „vom Geschäft erledigen“ kommen und das Gegenteil bewirken. Wenn man den Welpen auf frischer Tat ertappt, reicht es wenn man ihn hochhebt und ihn an das gewünschte Örtchen trägt.
Welpenspielgruppe / Hundeschule
Das heikle Thema – da haben wir schon vieles erlebt – von A wie Abzocke bis Z wie ziemlich daneben!
Es ist wichtig, dass der Welpe fremde Hunde verschiedener Rassen kennen lernt. Am wertvollsten ist aber der Kontakt zu souveränen erwachsenen Hunden, die hündisch Grenzen setzen. Das Spiel unter Welpen verläuft selten ausgeglichen und wird dann leider von den Kursleitern oft nicht unterbrochen. Ein Welpe, der andere ständig mobbt und nicht gebremst wird, wird immer noch stärker. Ein Ängstlicher der immer der Geplagte ist, wird dadurch auch nicht stärker. Die Akitas sind eher bei den Forschen einzuordnen, sie spielen oft viel gröber als andere Hunde, was für manche Leute auch falsch gedeutet werden kann.
Es ist also extrem Wichtig sich vorzeitig nach einer geeigneten Hundeschule zu erkundigen und eventuell vorab eine Lektion zuzuschauen.
Auf den so genannten Welpenschutz kann man übrigens bei Hundebegegnung nicht zählen, der gilt eigentlich nur im eigenen Rudel, deshalb ist bei Begegnungen mit fremden Hunden gewisse Vorsicht geboten. Schlechte Erfahrungen können nur mühsam wieder geglättet werden.
Obwohl der Akita sich nur bedingt für den Hundesport eignet, tut es ihm sehr gut, wenn er eine passende Beschäftigung ausführen darf, wie z.B. eine Nasenarbeit. Für die Schutzhundeausbildung ist der Akita nicht geeignet! Da sich jeder Hundetrainer nennen kann sollte man die Übungen hinterfragen und wenn man sie nicht gutheissen kann oder einem nicht wohl ist dabei, sollte man sie nicht ausführen. Es gibt auch Trainer, die mit einer Rasse, die sozusagen das Gegenteil einer Gebrauchshunderasse ist, nicht umgehen können.
Prägung
Die Prägung ist ein besonderes Lernen, das innerhalb eines befristeten Zeitraums zu nahezu unauslöschlichen Lernergebnissen führt. Sie dauert von der dritten bis etwa zur sechzehnten Lebenswoche.
In dieser Zeit sollte man mit dem Welpen alles Mögliche unternehmen, natürlich nicht alles am selben Tag. Auto-, Lift-, Sesselbahn-, Zugfahren, Einkaufszentrum und Altersheim besuchen,
Stadtspaziergang, Schiessplatz, Leute besuchen... Auf jeden Fall Acht geben, dass es für den Welpen nicht zu einer Stresssituation kommt. Wenn ihm unwohl wird, sofort mit Spiel ablenken und die
Übung zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen. Ihn können leider auch schlechte Erfahrungen prägen und immer daran denken, dass der Welpe sehr viel Schlaf benötigt!
Wir haben hier und
hier gute
Erfahrungen gemacht, aber auch bei weiteren nicht auf diesen Listen aufgeführten Hundeschulen. Natürlich können wir nicht garantieren, dass alle aufgeführten Hundeschulen/Hundetrainer auch
wirklich gut sind und die Sympathie ist auch nicht bei jedem gleich.
Alleine bleiben
Ich würde dem Welpen zuerst Zeit geben eine Bindung zum Menschen aufzubauen und erst nach einer Zeit das Alleine bleiben üben. Am Besten übt man das Alleine bleiben, wenn der Welpe müde und satt ist. Man zieht Schuhe und Jacke an und schliesst die Türe, verlässt die Wohnung schweigend und schliesst die Türe, als würde man länger weg bleiben. Zuerst sind es nur 5 Minuten, vielleicht um den Briefkasten zu leeren und noch kurz mit der Nachbarin ein paar Worte zu wechseln. Das nächste Mal 15 Minuten, eventuell eine Zeitschrift anschauen. Bei 30 Minuten, habe ich ein Buch mit ins Auto genommen. Ab 45 Minuten lohnt es sich schon zum Einkaufen zu gehen. Beim Zurückkehren ist es wichtig, so normal wie möglich zu sein, auch wenn die Wiedersehensfreude uns fast umbringt. Damit der Welpe nicht bestätigt wird, wie arm er doch ganz alleine gewesen ist.